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Hofphotograph Heinrich Körner

17.10.2021

Das Vermächtnis des Hofphotographen Heinrich Körner

Heinrich Emil Körner wurde am 9. Mai 1864 in der Brunnengasse in Schleiz geboren.

Am 2. April 1878 begann er eine Lehre als Photograph in der Photographisch Artistischen Anstalt Heinrich Axtmann in Plauen, die er am 1. Mai 1885 mit einem sehr guten Zeugnis beendete. Danach begab er sich auf Wanderschaft. Sein Weg führte ihn nach Waldenburg in Schlesien, in die Photographisch Artistische Anstalt Leisner. Es ist leider nicht belegt, wie lang er dort seine Fähigkeiten verfeinerte. Fest steht jedoch, dass Heinrich Körner am 23. Mai 1896 im Alter von 32 Jahren eine Gewerbeanmeldung als Photograph in Schleiz tätigte.

Sein neues Domizil in Schleiz wurde die Poststraße 3, nachdem er am 15. Mai 1896 eine Wohnung mit Atelier vom Hofsattler Louis Klickermann, dem Bruder des Landschaftsmalers Wilhelm Klickermann, für 150 Mark jährlich mietete. Am 1. November 1902 ging dieses Haus, durch Kauf, in seinen Besitz über.

Im Mai desselben Jahres, bekam Heinrich Körner vom Fürstenhaus Reuss den Titel Hofphotograph verliehen. Durch seinen guten Ruf in Schleiz wurde er Mitglied der elitären Bürgererholungs- Gesellschaft. Die kommenden Jahre führte er ein erfolgreiches Geschäft, welches er ca. 1930, an seinen Schwiegersohn Richard Schilling übergab. Der Prozess war schleichend, deswegen ist es nicht genau belegt, wann eine Geschäftsübernahme erfolgte. Schillings Töchter, Christa und Hannelore, erhielten den Familienbetrieb bis zur endgültigen Schließung, aus Altersgründen. Am 13. Februar 1935 verstarb Heinrich Körner im Alter von 70 Jahren in Schleiz. Seinen Titel Hofphotograph behielt er über seinen Tod hinaus, was auch auf dem Grabstein zu lesen ist.

Sein Lebenswerk umfasst viele tausende Bilder mit einzigartiger Qualität. In der Sammlung, die seines gleichen sucht, wird es kein Bild geben das nicht „gelungen“ ist. Diejenigen Glasplatten, die nicht seiner angestrebten Qualität entsprachen, wurden durch ihn recycelt, die Fotoschicht abgewaschen und wiederverwendet.                                                                                                                               

Hofphotograph Heinrich Körner und Richard Schilling haben der Stadt Schleiz ein einzigartiges Erbe hinterlassen. Ein solche lückenlose „Dokumentation“ von Familien und Ereignissen einer Stadt und Region, über ein halbes Jahrhundert, findet sich selten. Ansichten von Gebäuden und Landschaften aus längst vergangenen Tagen sind in dieser Sammlung enthalten. Zum Beispiel der Bau der Bleilochtalsperre wird durch über 500 Fotos aus der Bauphase eindrucksvoll dargestellt.

In diesem Zusammenhang möchte die Stadtverwaltung es nicht versäumen, sich ganz herzlich bei der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena für die Unterstützung bei der Digitalisierung und bei Thüringer Staatskanzlei für die Förderung dieser eigens erstellten Homepage zur Visualisierung der Bilddateien durch die Firma JUSTORANGE aus Jena zu bedanken.

Ebenso bedanken wir uns außerordentlich bei der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturgutes Berlin (KEK) und dem Freistaat Thüringen für die Förderung bei der Konservierung und archivischen Sicherung der Glasplattennegative.